Frischluft e.V.

Austausch

Erfahrungsbericht Vera Stratmann

Bevor ich mit Frischluft e.V. nach Russland gereist bin, hatte ich keine wirkliche Vorstellung, wie ein Jugendaustausch oder wie eine Summer School aussehen würde.  Natürlich gefiel mir im Vorhinein schon das Programm und die Themen der International Summer School 2017, doch oft hat man Zweifel, dass seine Vorstellungen der Wahrheit entsprechen. 

Dennoch ging es am 03. August von dem Flughafen in Berlin-Tegel los, wo ich die anderen Teilnehmer aus ganz Deutschland kennenlernte. 

Nach dem Flug mit einem Zwiscenstopp in Moskau, landeten wir dann in dem netten Krasnoyarsk und wurden herzlich von der Leiterin einer Partnerorganisation (inTerra) des deutsch-russischen Jugendaustausches willkommen geheißen und wurden daraufhin zu unseren Gastfamilien gebracht. 

Gastfreundschaft wird in Russland ganz groß geschrieben, also bekam ich auch sofort - ohne wenn und aber - einen Tee und ein Brot von meiner Gastmutter. 

Dann erkundeten wir noch etwas die Gegend. Die war schon gewöhnungsbedürftig, denn man ist von Deutschland einen höheren Lebensstandard und eine bessere Lebensqualität gewohnt. Doch ich wusste, dass ich mich daran gewöhnen könnte. Ich hatte schließlich fast 2 Wochen Zeit. 

Nach einer ganzen erholenden Stunde Mittagsschlaf sind wir Deutschen in die Stadt gefahren und sind dort das erste Mal auf die russischen Teilnehmer getroffen. Am Anfang waren wir alle etwas zurückhaltend und haben versucht, uns mit kleinen Kennenlern-Spielen, besser kennenzulernen. 

Dies gelang sehr gut und unsere Gruppe wurde des Weiteren durch ein Wochenende Wandern im riesigen Nationalpark von Krasnoyarsk bestärkt. Dort haben wir dann auch das Zeitverständnis der Russen durchblickt. Denn dort heißt "ein paar Kilometer" wohl auch nur "14 km", aber wir Deutschen, als geborene Bergsteiger, haben die Wanderung zusammen mit den Russen gemeistert und sind so als Gruppe zusammengewachsen. 

Am Montag begann dann das wirkliche Projekt der Summer School, und wir wurden durch unseren Mentor der nächsten Tage schnell mit dem Hauptthemen Global Business und der VUCA World vertraut gemacht. Denn die volatile, uncertain, complex und ambiguous Welt, würde uns durch unser ganzes Projekt begleiten. 

Auch an den anderen Tagen bekamen wir jeden Tag neues Input. Einmal waren wir in einem Unternehmen, mal bei einem Start Up und mal kamen auch Unternehmer zu uns und teilten uns ihre Strategien zum Erfolg mit. Und mitten drin waren wir, die Teilnehmer, am Diskutieren, Mitschreiben, Verstehen und Reagieren. 

Aber es waren nicht nur außenstehende Personen, die uns das Wissen vermittelt haben, sondern auch die Teilnehmer selbst. Denn wann gibt es bessere Möglichkeiten, als bei Kaffeepausen mit Jugendlichen aus anderen Ländern, doch in der gleichen Situation, über politische, wirtschaftliche oder soziale Fragen zu reden, zu diskutieren oder einfach zusammen zu lachen. 

Denn auch der Spaß kam nie zu kurz. Ob in den Pausen, beim Essen oder Abends in der Bar, es gab so viele Momente am Tag, bei denen man den anderen Teilnehmern näher kommen und auch besser verstehen lernen konnte. Denn das ist es, was für mich den Jugendaustausch ausmacht - sich auszutauschen, sich kennenzulernen und auch, dass man lernt, wie andere Kulturen leben und was ihre Werte sind. 

All unser Wissen und alle unsere Errungenschaften wurde schließlich am letzten Tag von allen Teilnehmern in Gruppen aufgearbeitet und in kleine Projekte verbaut wie Theater, Interviews oder Videos. 

Am letzten Tag sah man dann nochmal, wie viel man eigentlich in den vergangenen Tagen erlernt hat und wie eng man mit den anderen deutschen und russischen Teilnehmern geworden ist. 

Nach einer kurzen Nacht, einem langen Abschied und vielen Tränen ging es dann doch für uns deutsche Teilnehmer zurück nach Deutschland. 

Zurückblickend kann ich sagen, dass meine Erwartungen durch eine sehr gute Organisation, interessante Themen und top Referenten übertroffen wurden. 

Ich bin froh über all das, was ich gelernt habe. Soft und Hard Skills hin oder her, ich habe wirklich nette Menschen kennengelernt und hoffe, dass man sich vielleicht beim nächsten Jugendaustausch wiedersieht. 

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